Reinigung von Hülsen in Rotationsreinigern
Als aus meinem alten Ultraschallreiniger während des Zyklus Rauch aufstieg, entschied ich mich, ihn durch einen sogenannten „Tumbler“ zu ersetzen.
Ein Rotationsreiniger, auch als Tumbler bezeichnet, gehört zur Unterkategorie der Nassreinigung für verschossene Hülsen im Rahmen ihrer Vorbereitung zum Wiederladen. Die Funktionsweise ist im Grunde genommen recht einfach. Das Gehäuse des Reinigers enthält einen Elektromotor, der ein Paar Rollen auf der Oberseite antreibt, die sich mit einer bestimmten Geschwindigkeit drehen. Auf diesen Rollen wird ein großer, verschließbarer Kunststoffbehälter platziert. Der Behälter wird mit Hülsen, einem Reinigungsmedium – typischerweise kleinen Edelstahlstiften (Pins) von wenigen Millimetern Länge – Wasser und optional zusätzlichen Polier-, Entfettungs- oder Reinigungsmitteln befüllt. Sobald das Gerät eingeschaltet wird, drehen die Rollen den Behälter, wodurch der Inhalt rotiert und aneinander reibt. Dabei werden Ruß und Ablagerungen abgetragen und ins Wasser gelöst. Nach der festgelegten Reinigungszeit wird das schmutzige Wasser aus dem Behälter abgelassen, die Pins werden separiert, und die Hülsen werden mit klarem Wasser gespült. Anschließend lässt man sie trocknen, und sie sind bereit zum Wiederladen.
Glanz und Elend der Tumblers
Titelbild: Lyman Cyclone Rotary Tumbler
Große Kapazität
Laut, aber effektiv
Tumblers gehören allgemein nicht zu den leisen Reinigungsmethoden, und der Cyclone macht da keine Ausnahme. Ohne zusätzliche Schalldämmung erreicht das Gerät eine Lautstärke von 73 dB. Das ist zwar hörbar, aber dennoch in einem akzeptablen Bereich, sodass man es einmal im Monat für ein paar Stunden sogar in einer Wohnung betreiben kann. Wenn Sie eine Garage oder Werkstatt haben, stellt der Lärm kein Problem dar, und er kann zudem durch eine geeignete Unterlage und das Umgeben mit Karton spürbar reduziert werden. Die Konkurrenz bietet übrigens kaum bessere Werte; der Tumbler von Frankford Arsenal erreicht beispielsweise nur geringfügig niedrigere 71 dB. Bezüglich der optimalen Reinigungszeit: Ein 2-stündiger Zyklus reinigt Hülsen sehr gründlich, während ein 3-stündiger Zyklus ein nahezu perfektes Ergebnis liefert. Die Reinigungsdauer hängt jedoch auch von der Art der Hülsen ab. Für 9x19-mm-Luger-Hülsen genügt in der Regel eine Stunde, während längere Hülsen wie .223 Remington mit engen Hälsen deutlich mehr Zeit benötigen. Es ist möglich, Hülsen unterschiedlicher Kaliber gleichzeitig zu reinigen, allerdings neigen manche dazu, sich ineinander zu verhaken, was die Reinigungsqualität beeinträchtigen kann. Zum Beispiel hat .44 Magnum die Tendenz, kleinere Hülsen wie 9x19 mm oder .223 Rem „aufzufressen“. Das gilt übrigens auch für andere Tumbler. Bewährte Kombinationen wie .308 Win, .223 Rem, 9x19 mm und .357 Magnum lassen sich hingegen problemlos zusammen reinigen. Ich persönlich mache es mir einfach und reinige alle Kaliber in einem 2,5-stündigen Zyklus zusammen. Nur .44 Magnum und .444 Marlin wasche ich separat. Für ein noch besseres ästhetisches Ergebnis können Sie das Wasser in der Mitte des Reinigungszyklus wechseln. Zudem können Sie mit Polierzusätzen experimentieren, wenn Sie möchten, dass Ihre Hülsen einen spiegelnden Glanz erhalten.
Fazit
Der Tumbler ist außergewöhnlich robust. Alles ist überdimensioniert, ohne jegliche Anzeichen von Materialeinsparungen oder Kompromissen bei der Qualität. Es ist schlicht ein solides Stück Hardware, das seine Ursprünge in den 80er Jahren nicht leugnen kann. Dasselbe gilt für das Innere: ein massiver Motor, robuste Antriebselemente für die Rollen, stabile Kabel – alles ist auf Langlebigkeit ausgelegt. Ich sehe kaum Schwachstellen, die zu Defekten oder einer Abnutzung durch den Gebrauch führen könnten. Natürlich hält nichts ewig. Eines Tages wird der Motor verschleißen, und die Dichtungen sowie die Innenauskleidung der Trommel werden abgenutzt sein. Aber ich würde wetten, dass dies erst in ein paar Jahrzehnten der Fall ist. Im Gegensatz zu vielen billigen Nachahmungen und einem Großteil der Konkurrenz hält der Cyclone wirklich lange. Meiner Meinung nach rechtfertigt dies den höheren Anschaffungspreis des Geräts vollkommen. Der einzige technische Schwachpunkt, der erwähnenswert ist, betrifft die Verschlusstechnik der Trommel. Wenn der Deckel nicht korrekt, mit ausreichender Kraft angezogen wird, oder die Dichtung eingeklemmt wird, kann Wasser während des Zyklus austreten. Hier ist etwas Geschick gefragt. Abgesehen davon gibt es jedoch wirklich nichts zu beanstanden. Ja, der Cyclone ist laut, aber das gilt für alle verfügbaren Tumblers. Alles funktioniert, wie es soll, die Bedienung ist benutzerfreundlich, und die Reinigungsleistung der Hülsen ist schlichtweg hervorragend.
Vorteile/Nachteile
+ Sehr effektive Reinigungsmethode
+ Praktisch unzerstörbares und benutzerfreundliches Gerät
+ Hohe Kapazität
- Hoher Preis
- (Relativ) laut
Sie können den Lyman Rotary Tumbler im Fachhandel bei STROBL.CZ s.r.o. erwerben. Weitere Informationen finden Sie auf strobl.cz oder direkt auf der Webseite des Herstellers unter lymanproducts.com.
Bildquellen: Archiv des Autors, Herstellermaterialien – lymanproducts.com
Autor: Tomáš Prachař
Der Artikel erschien ursprünglich in der Zeitschrift Lovec von Extra Publishing.