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          Fabrikmunition von "Fuchs“

          Fabrikmunition von
           Tomáš Prachař  Tomáš Prachař
          Tomáš Prachař 
          01.12.2024
          Test der Fabrikmunition Classic Hunter Ammunition vom renommierten Munitionshersteller Fox.

          In unserer Serie von Munitionstests weichen wir diesmal von Einzelgeschossen für das Wiederladen ab und konzentrieren uns auf die Werksmunition „Classic Hunter Ammunition“ des renommierten Herstellers Fox.

          Die slowenische Munitionsfabrik Fox spezialisiert sich auf die Entwicklung und Herstellung monolithischer bleifreier Geschosse von hoher Qualität für Wiederlader. In den letzten Jahren hat sich die noch relativ junge Marke (gegründet 2015) mit ihrem stilisierten Fuchs im Logo unter Jägern einen guten Ruf erarbeitet. Ihr Angebot ist inzwischen auf 45 verschiedene Kaliber von .224 bis .416 angewachsen, in jagdlicher sowie sportlicher/trainingstauglicher Ausführung ohne Hohlspitze. Schließlich haben wir uns in der Zeitschrift „Lovec“ bereits diesen Geschossen gewidmet. Nicht jeder jedoch möchte selbst wiederladen, und genau für diese Zielgruppe bietet Fox ein breites Sortiment an Werksmunition an. Genau auf diese konzentrieren wir uns in diesem Artikel.


          Startfoto: Fox Classic Hunter Ammunition – 7x57 mm R

          Breite Palette an Möglichkeiten

          Das aktuelle Angebot der Werksmunition von Fox umfasst 23 Munitionsarten in 18 Kalibern. Konkret handelt es sich um folgende Kombinationen (Kaliber/Gewicht in Grain): .223 Rem/45,50,55, .243 Win/80, 6,5x55SE/123, 6.5 Creedmoor/123, .270 Win/130, 7x57 mm/130, 7x57 mm R/130, 7x64 mm/130, 7x65 mm R/130, 7,5x55 mm/155, .308 Win/130, 150, 165, .30-06/150,165,180 gr, .300 Win Mag/180, 8x57 IS/160, 8x57 IRS/160, 8,5x55 mm Blaser/185, 9,3x62 mm/200 und 10,3x60R/220. Damit kommen auch Liebhaber der etwas vernachlässigten europäischen „Millimeter-Klassiker“ auf ihre Kosten. Beispielsweise ist die letztgenannte Patrone, 10,3 mm, kaum auf dem Markt zu finden. Auch die beliebtesten „westlichen“ Kaliber sind vorhanden; nur Fans der modernsten Patronen werden in der Liste nicht allzu viele Optionen entdecken. Es sei jedoch erwähnt, dass Fox sein Sortiment ständig erweitert. Bei entsprechender Nachfrage werden diese Lücken früher oder später geschlossen.

          Ich habe aus dem Angebot zwei Varianten getestet: .308 Win/150 gr und 7x57 mm R/130 gr.

          Zunächst lohnt es sich, das Projektil selbst vorzustellen. Alle Werksgeschosse von Fox sind mit der Jagdgeschossvariante Classic Hunter ausgestattet. Es handelt sich dabei um ein monolithisches Geschoss aus einer Kupfer-Zink-Legierung, also vollkommen bleifrei. Die Spitze ist streng konisch geformt und läuft in eine kleine Hohlspitze aus. Diese ist mit einer schwarzen ballistischen Spitze versehen, die jedoch eher abgerundet ist. Das Heck des Geschosses ist leicht abgeflacht (Boat Tail), und wenn man das Projektil aus der Hülse zieht, entdeckt man mehrere markante Rillen entlang der Oberfläche. Diese reduzieren die Reibung beim Laufdurchgang, was bei langen monolithischen Geschossen immer ein wichtiger Faktor ist.

          Diese Geschosse sind, wie für monolithische Konstruktionen typisch, relativ lang und zeichnen sich durch eine hohe Sektionaldichte aus. Aufgrund der spezifischen Form der Spitze sitzen sie etwas tiefer in der Hülse als üblich, um in alle Patronenlager zu passen und ein höheres Präzisionspotenzial zu erreichen. Aus meiner Erfahrung mit dem Wiederladen von Fox-Geschossen kann ich bestätigen, dass sie sich besser verhalten, wenn sie einen etwas größeren Sprung zur Züge/Feld-Übergangszone im Lauf haben („Jump“). Die Geschosse sind optisch äußerst präzise gefertigt, mit vernachlässigbarer Gewichtstoleranz, und es gibt keinen Grund, warum das bei der Werksmunition anders sein sollte.

          Auf der Schachtel sind praktische ballistische Daten angegeben, einschließlich Geschwindigkeit, Energie und Geschossabfall in Abhängigkeit von der Entfernung vom Lauf bis 300 Meter.

          Werksmunition 7x57 mm R neben den Classic Hunter Geschossen (hier in einem etwas kleineren Kaliber .264) – als Beispiel, was das Wild trifft.

          Modernes monolithisches Geschoss kombiniert mit einer 132 Jahre alten Patrone und einer Bockbüchsflinte aus der tiefsten Zeit der Totalität – eine ungewöhnliche Kombination, die jedoch funktioniert.

           

          Schussbilder der .308 Win auf 100 Meter sprechen für sich.

          Auf dem Schießstand

          Die Hülsen stammen aus der Produktion von S&B. Das ist nicht unbedingt die beste Herkunft, aber wenn die Fabrik eine gute Arbeit bei der Fertigung der Munition leistet, ist das kein Problem. Wiederladern, die diese Hülsen weiterverwenden möchten, halten sie jedoch nicht besonders lange durch (im Vergleich zur Konkurrenz). Das Pulver ist unbekannten Ursprungs, vermutlich handelt es sich um handelsübliches Explosia-Pulver. Ich habe die Geschosse in einer Ruger American Predator mit einer Lauflänge von 457 mm und einer Dralllänge von 1:10“ getestet. Der Schuss wurde aus einer stabilen Position im Sitzen von einem schweren Dreibein auf eine Entfernung von 100 Metern abgegeben, und die Ergebnisse waren hervorragend. Nach Abzug des schlechtesten Treffers in einer Sechser-Serie lag die Streuung bei etwa 23 mm (gemessen zwischen den Mittelpunkten der am weitesten entfernten Treffer). Wer wiederlädt, kann jedoch noch bessere Ergebnisse erzielen; mit handgeladener 6.5 Creedmoor-Munition erreichte ich beispielsweise 19 mm. Das maximale Potenzial sehe ich noch etwas höher, aber 23 mm sind für Fabrikmunition ein hervorragendes Ergebnis.

          Was den Schießkomfort, das Verhalten beim Schuss und den Rückstoß angeht, war dieser etwas ausgeprägter. Dies ist jedoch der kurzen Lauflänge geschuldet, da Fabrikmunition normalerweise für längere Läufe optimiert ist. Die Verpackung besteht aus 20 Patronen in einem Karton mit einem Trennsteg aus demselben Material. Kein üblicher Kunststoff, was aus ökologischer Sicht ein Pluspunkt ist. Auf der Schachtel sind praktische ballistische Daten angegeben, einschließlich Geschwindigkeit, Energie und Geschossabfall in Abhängigkeit von der Entfernung vom Laufende bis zu 300 Metern, leider ohne genauere Angaben, auf welche Lauflänge sich diese Werte beziehen. In der Regel beziehen sich die Tabellen auf eine Lauflänge von 24 Zoll (610 mm), obwohl dies etwas irreführend ist, da bei aktuellen Waffen die beliebtesten Lauflängen 508 und 559 mm betragen. Was die Leistung betrifft, gibt die Schachtel für .308 Win eine Mündungsgeschwindigkeit von 855 m/s und 595 m/s auf 300 Metern an. Meine gemessene Geschwindigkeit an der Mündung betrug 805 m/s, was ungefähr dem Geschossabfall durch den kurzen Lauf entspricht. Die Geschwindigkeitskonstanz war jedoch ausgezeichnet, was eine der Hauptvoraussetzungen für einen guten Streukreis ist.

          Die Patrone 7x57 R habe ich ebenfalls getestet, aber für dieses Kaliber stand, wenig überraschend, nur eine alte Bockbüchsflinte „ZHčko“ zur Verfügung. Dies wirkte sich natürlich negativ auf die Ergebnisse aus, da diese Waffe, auch als sie vor vielen Jahrzehnten die Brünner Waffenschmiede verließ, nicht mit besonderer Präzision glänzte, zumindest nicht aus heutiger Sicht. Sagen wir einfach, dass sich die Fox-Munition nicht schlechter schlug als halbmantelartige Klassiker von S&B.



          Wie schlägt sich die Munition bei der Jagd?

          Das Material und die Konstruktion des Geschosses sorgen für eine korrekte Deformation auch bei niedrigen Aufprallgeschwindigkeiten, laut Herstellerangaben bis zu einer Grenze von etwa 500 m/s. Zum Beispiel bedeutet dies bei der getesteten Patrone 7x57 mm R eine effektive Reichweite bis zu 400 Metern und bei der .308 Win bis zu 410 Metern. Was die Zahlen betrifft, erreicht die 7x57 mm R an der Mündung eine Geschwindigkeit von 820 m/s und eine Energie von 2.824 J, welche auf 300 Meter Entfernung auf 580 m/s und 1.413 J absinkt. Wer dies vor einem Kauf genauer analysieren möchte, kann einen ballistischen Rechner verwenden. Die .308/150 gr hat einen Ballistikkoeffizienten (BC) von .307, während die 7mm/130 gr einen BC von .330 aufweist. Weitere Angaben zu anderen Kalibern sind auf der Webseite des Herstellers leicht verfügbar.

          Die Munition ist als sehr universell einsetzbar klassifiziert, geeignet für die Jagd auf Rehwild, Schwarzwild und kapitales Rotwild. Auch schwereres Wild aus anderen Regionen der Welt stellt kein Problem dar. Wie verhält sich das Geschoss in der jagdlichen Praxis? Aus meiner Erfahrung kann ich von zwei Tieren berichten: einem Schmalreh mit 6.5 Creedmoor auf 180 Meter (Geschoss Fox Classic Hunter, nahe an der Fabriklaborierung) und einem Sika-Hirsch, erlegt mit der Werksmunition 7x57 mm R auf etwa 50 Meter. Beide Treffer lagen hinter der Schulter, durch beide Lungen und das Herz. In beiden Fällen verendete das Wild entweder sofort im Feuer oder in unmittelbarer Nähe. Der Einschuß war unauffällig, ohne signifikante Färbung, während der Ausschuss etwa die Größe einer Münze hatte und genug färbte, um bei Bedarf eine Nachsuche zu erleichtern. Das Classic Hunter verursachte mustergültige Schäden an den lebenswichtigen Organen und die Hämatome auf der Austrittsseite waren, was die Größe betrifft, durchschnittlich. Nichts wirklich verheerendes. Das Geschoss wurde nicht gefunden, und auch im Wildbret waren weder Fragmente noch Spuren davon zu entdecken. Die Kohäsion des Geschosses, wie es für Monolithgeschosse üblich ist, war also vorbildlich.

          Erfahrene Jäger, die Fox-Munition häufiger verwenden, sind sich einig, dass die Geschosse etwas härter sind, was bedeutet, dass sie bei schwachem Wild auf die Schulter zielen sollten, damit das Geschoss genügend Widerstand hat, um sich richtig zu deformieren. Ein Schuss nur durch den Brustkorb, besonders wenn keine Rippe getroffen wird, könnte nicht ausreichen. Auch für die Jagd auf Kleinwild ist es keine ideale Wahl, es sei denn, man zielt auf den Kopf. Wie üblich gilt, dass sich Monolithgeschosse bei höheren Aufprallgeschwindigkeiten besser verhalten.

          Patronen .308 Win im Magazin der Ruger American Predator Repetierbüchse. Aufgrund des kurzen Laufs war das Schussverhalten etwas aggressiv. Werksmunition ist eben für längere Läufe ausgelegt.



          Abschließend

          Die getestete Variante .308 Win kostet auf unserem Markt 70 CZK/Stück, 7x57 mm R ist 4,5 CZK teurer und 9,3x62 mm liegt bei 81,5 CZK/Stück. Es handelt sich also nicht gerade um „Volksmunition“, doch angesichts der Preise für Monolithmunition und letztlich auch einiger Spitzenpatronen mit Bleigeschossen ist der Preis angemessen. Zum Vergleich: Monolithpatronen wie die .308 Win Nosler E-Tip und S&B eXergy kosten etwa 62 CZK, während RWS HIT und Barnes TTSX bei 82 bzw. 90 CZK/Stück liegen.

          Ich persönlich bin ein Verfechter des Wiederladens. Nur so kann man eine perfekte Patrone für die jeweilige Waffe entwickeln, was bei Monolithgeschossen umso mehr gilt. Außerdem besteht die Möglichkeit, eine Menge Geld zu sparen. Für diejenigen, die aus irgendeinem Grund nicht wiederladen möchten und dennoch die Vorteile der Fox-Geschosse nutzen wollen, habe ich an den Fabrikpatronen nichts auszusetzen. Für mittelgroßes und schweres Wild sind sie eine ausgezeichnete Wahl, allerdings sollte man darauf achten, die Treffer genau auf die Schulter zu setzen. Für Kleinwild oder schwaches Wild sind sie aufgrund der höheren Kosten keine ideale Wahl, können aber bei Bedarf dennoch verwendet werden. Meiner Meinung nach ist der Preis den Eigenschaften angemessen, und die Präzision für Fabrikmunition ist hervorragend.


          Fox-Munition und Geschosse können Sie bei STROBL.CZ s.r.o. erwerben. Weitere Informationen finden Sie unter strobl.cz oder auf der Website des Herstellers foxbullets.eu.


          Bildquellen: Archiv des Autors

          Autor: Tomáš Prachař

          Der Artikel erschien ursprünglich im Magazin Lovec von Extra Publishing veröffentlicht

          Vorteile/Nachteile

          + Hervorragende Präzision für Fabrikmunition

          + Exzellente terminale Wirkung

          + Breites Variantenangebot, insbesondere in „europäischen“ Kalibern

          - Etwas härtere Geschosse, daher sollte auf die Schulter gezielt werden



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